Fehlerhafte Stopfbuchsendichtungen können zu Geräteausfällen, Sicherheitsrisiken und kostenintensiven Ausfallzeiten führen.
Haben Sie Probleme mit undichten Stopfbuchsen und unzuverlässigen Dichtungen in Ihren Maschinen? Unsachgemäße Installationstechniken können Ihre Ausrüstung und Ihre Mitarbeiter gefährden.
Befolgen Sie unsere ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Stopfbuchsendichtungen gleich beim ersten Mal richtig zu installieren. Unsere Expertentipps helfen Ihnen, häufige Fehler zu vermeiden, die Lebensdauer der Dichtungen zu verlängern und einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten.

Schritt 1: Bereiten Sie die Ausrüstung vor
Bevor Sie mit der Installation der Stopfbuchse beginnen, müssen Sie unbedingt die Ausrüstung und den Arbeitsbereich richtig vorbereiten.
Isolieren Sie zunächst das Gerät, das die neue Dichtung benötigt, z. B. eine Pumpe oder ein Ventil. Stellen Sie sicher, dass es vollständig heruntergefahren, drucklos gemacht und auf eine sichere Betriebstemperatur abgekühlt ist.
Reinigen Sie anschließend den Arbeitsbereich rund um das Gerät gründlich und entfernen Sie sämtlichen Schmutz, Ablagerungen oder Verunreinigungen, die die Installation beeinträchtigen oder die Integrität der neuen Dichtung gefährden könnten.
Schritt 2: Alte Dichtung entfernen
Wenn das Gerät isoliert und der Arbeitsbereich sauber ist, entfernen Sie vorsichtig die alte Dichtung aus der Stopfbuchse. Achten Sie darauf, dabei keine Gerätekomponenten zu beschädigen.
Wenn sich im Inneren der Stopfbuchse der alten Dichtung Packungsmaterial befindet, entfernen Sie es vollständig mit einem Packungsauszieher.
Untersuchen Sie die entfernte Dichtung und Packung auf Anzeichen übermäßigen Verschleißes, Beschädigungen oder Verunreinigungen, die zum Ausfall geführt haben könnten.
Schritt 3: Überprüfen Sie die Ausrüstung
Nachdem Sie die alte Dichtung entfernt haben, überprüfen Sie gründlich die Gerätekomponenten, die mit der neuen Dichtung interagieren, einschließlich Welle, Stopfbuchse und Stopfbuchse.
Achten Sie auf Anzeichen von Beschädigung, Verschleiß oder Korrosion auf diesen Oberflächen. Wenn Sie welche finden, beheben Sie diese Probleme, bevor Sie die neue Dichtung installieren, um optimale Leistung und Langlebigkeit sicherzustellen.
Kleinere Mängel lassen sich oft durch Reinigen und Glätten der Oberflächen beheben, während bei größeren Schäden möglicherweise eine Reparatur oder ein Austausch der Komponenten erforderlich ist.
Schritt 4: Wählen Sie die richtige Größe der Stopfbuchspackung
Berechnen Sie den erforderlichen Querschnitt der Packung mit folgender Formel:
Querschnittsfläche = (Stopfbuchsendurchmesser – Wellendurchmesser) / 2
Wenn bei der Geräteinspektion Schäden oder Verschleiß festgestellt wurden, sollten Sie erwägen, eine etwas größere Packungsgröße im Querschnitt zu wählen, um diese Mängel auszugleichen. Dadurch wird trotz der beschädigten Oberflächen eine ordnungsgemäße Abdichtung gewährleistet.
Schritt 5: Stopfbuchspackungsringe zuschneiden und montieren
Schneiden Sie das Stopfbuchspackungsmaterial anhand des berechneten Querschnitts in Ringe der entsprechenden Größe. Stellen Sie sicher, dass jeder Ring auf die richtige Länge zugeschnitten ist, damit er richtig um die Welle und in die Stopfbuchse passt.
Achten Sie beim Einbau der Packungsringe darauf, dass die Fugen der einzelnen Ringe versetzt angeordnet sind, um zu verhindern, dass Flüssigkeit direkt austreten kann.
Schritt 6: Neue Dichtung montieren
Wenn die Packungsringe eingesetzt sind, installieren Sie die neue Dichtung gemäß den Anweisungen des Herstellers.
Verwenden Sie Stopfwerkzeuge, um die Packungsringe vorsichtig zusammenzudrücken und in die Stopfbuchse zu setzen. Mit einem Größenanpassungswerkzeug können Sie sicherstellen, dass die Dichtung richtig in der Stopfbuchse sitzt, ohne Schäden zu verursachen.
Bei diesem Schritt ist unbedingt darauf zu achten, dass das richtige Schmiermittel gemäß den Angaben des Dichtungsherstellers verwendet wird.
Schritt 7: Die Stopfbuchsenmuttern festziehen
Sobald die neue Dichtung eingesetzt ist, ziehen Sie die Stopfbuchsenmuttern gleichmäßig fest, um die Packung zusammenzudrücken und eine ordnungsgemäße Abdichtung zu erzielen. Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, um sicherzustellen, dass jede Mutter mit dem vom Hersteller angegebenen Wert angezogen ist.
Schritt 8: Starten Sie das Gerät
Nachdem Sie die Stopfbuchsenmuttern festgezogen haben, starten Sie die Pumpe oder das Ventil im Leerlauf.
Beobachten Sie das Gerät während der ersten Inbetriebnahme genau auf Anzeichen von anormalem Betrieb, übermäßigem Lärm, Vibrationen oder Leckagen. Wenn Probleme festgestellt werden, schalten Sie das Gerät sofort ab und untersuchen Sie die Ursache, bevor Sie fortfahren.
Schritt 9: Leckage beim Start berücksichtigen
Während der ersten Inbetriebnahmephase ist es normal und notwendig, eine kleine kontrollierte Leckage aus der neu installierten Dichtung zuzulassen. Diese Leckage ermöglicht es der Stopfbuchspackung, sich richtig zu positionieren und wie vorgesehen zu funktionieren.
Betreiben Sie das Gerät etwa 15-30 Minuten lang und ziehen Sie dann die Stopfbuchsenmuttern wieder fest, bis die Leckagerate liegt innerhalb des vom Dichtungs- oder Packungshersteller angegebenen akzeptablen Bereichs.
Bei PTFE-Stopfbuchsenpackungen liegt die typische akzeptable Leckagerate bei 8–10 Tropfen pro Minute. Dadurch ist eine ausreichende Wärmeableitung gewährleistet und die Wärmeausdehnung des Materials ausgeglichen.
Schritt 10: Einstellen der Stopfbuchse
Überwachen Sie die Leistung der Dichtung während des laufenden Betriebs des Geräts und nehmen Sie bei Bedarf Anpassungen an der Stopfbuchse vor. Ziel ist es, das optimale Gleichgewicht zwischen Dichtungseffektivität und Packungslebensdauer zu erreichen. Passen Sie die Stopfbuchsenmuttern bei laufendem Gerät schrittweise an, um die gewünschte Leckagerate beizubehalten.
Schritt 11: Auf gleichmäßige Kompression achten
Überprüfen Sie beim Einstellen der Stopfbuchse regelmäßig, ob die Packungsringe gleichmäßig zusammengedrückt sind. Ungleichmäßiges Zusammendrücken kann zu lokalem Verschleiß und Leckagen führen. Wenn Sie ein ungleichmäßiges Zusammendrücken feststellen, nehmen Sie schrittweise Anpassungen an den Stopfbuchsenmuttern vor, um die Dichtkräfte gleichmäßig um die Welle herum zu verteilen.
Schritt 12: Packungsringe ausdehnen und entspannen lassen
Nach der ersten Installations- und Anpassungsphase lassen Sie die neu installierten Packungsringe eine gewisse Zeit lang ausdehnen und entspannen. Dieser Vorgang, der als „Setzen“ oder „Kaltfluss“ bezeichnet wird, ermöglicht es dem Packungsmaterial, sich den Oberflächenunebenheiten der Welle und der Stopfbuchse anzupassen und so eine effektivere Abdichtung zu erzielen.
Schritt 13: Testen Sie die Versiegelung
Sobald die Packung ausreichend Zeit zum Aushärten hatte, führen Sie unter normalen Betriebsbedingungen einen gründlichen Dichtheitstest der Dichtung durch. Untersuchen Sie den Stopfbuchsenbereich auf Anzeichen von Undichtigkeiten, wie z. B. Flüssigkeitsansammlungen oder Flecken. Wenn eine Undichtigkeit festgestellt wird, nehmen Sie bei Bedarf zusätzliche Anpassungen an der Stopfbuchse vor, um die gewünschte Dichtleistung zu erzielen.