A Gleitringdichtung ist eine kritische Komponente, die Flüssigkeitslecks an der Stelle verhindert, an der eine rotierende Welle durch ein Pumpengehäuse führt. Der fachgerechte Einbau einer Patronendichtung gewährleistet einen zuverlässigen Pumpenbetrieb und verhindert kostspielige Ausfallzeiten. Diese Anleitung führt Sie durch den gesamten Installationsprozess, von der Vorbereitung bis zur abschließenden Prüfung, und bietet Wartungstechnikern und Ingenieuren klare Anweisungen.

Vorbereitung und Sicherheitsvorkehrungen
- Sperren/Kennzeichnen: Vor Beginn aller Arbeiten die Pumpe spannungsfrei schalten. Die Stromversorgung unterbrechen und sicherstellen, dass der Antrieb (Motor) nicht starten kann. Ventile schließen und Druck im Pumpengehäuse ablassen.
- Entleeren und drucklos machen: Entleeren Sie die Pumpe und spülen Sie sie, wenn sie gefährliche oder heiße Flüssigkeiten verarbeitet hat. Lassen Sie das Gerät auf eine sichere Temperatur abkühlen.
- Sauberer Arbeitsbereich: Arbeiten Sie in einer sauberen Umgebung. Legen Sie saubere Werkzeuge bereit und bereiten Sie eine saubere Oberfläche zum Ablegen der demontierten Teile vor.
- Ersatzdichtung prüfen: Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Kartuschendichtung für das Pumpenmodell und den Einsatzzweck haben. Vergleichen Sie die Spezifikationen der neuen Dichtung mit dem Handbuch und den Wartungsunterlagen des Pumpenherstellers, um sicherzustellen, dass Typ und Größe der Dichtung richtig sind.
Benötigte Werkzeuge und Materialien
- Schraubenschlüssel und Steckschlüsselsatz: Zum Entfernen der Stopfbuchsenschrauben der alten Dichtung und zum Einbau der Stopfbuchse der neuen Dichtung.
- Inbusschlüssel (Sechskant): Die meisten Patronendichtungen verwenden Sechskant-Stellschrauben (Antriebsbundschrauben), um die Dichtung an der Welle festzuklemmen.
- Drehmomentschlüssel: Stopfbuchsenschrauben (und ggf. Stellschrauben) mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
- Messuhr (optional): Nützlich zum Überprüfen Wellenschlag oder Ausrichtung der Dichtungskammer Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Stopfbuchse rechtwinklig sitzt (insgesamt angezeigter Rundlauf innerhalb von ~0,005 Zoll).
- Reinigungsmittel: Lösungsmittel (kompatibel mit der Pumpenflüssigkeit), fusselfreie Lappen, eine weiche Bürste und feines Schmirgelleinen oder eine Feile.
- Schmierstoffe: Ein dünner Film aus Silikonfett oder vom Hersteller bereitgestelltes Schmiermittel für O-Ringe und Welle/Hülse erleichtert die Installation. Verwenden Sie ein Schmiermittel, das mit dem Dichtungsmaterialien und gepumpte Flüssigkeit (häufig wird ein Schmiermittel auf Wasserbasis oder Silikon empfohlen; vermeiden Sie beispielsweise Petroleumfett auf EPDM).
- Verschiedenes: Schraubendreher oder Zange (zum Entfernen alter Packungs- oder Dichtungskomponenten), ein Gummihammer (zum vorsichtigen Lösen festsitzender Komponenten, niemals zum Aufbringen einer neuen Dichtung). Es ist auch ratsam, die Bedienungsanleitung der Pumpe zur Hand zu haben.
Demontage der Pumpe und Entfernung der alten Dichtung
- Druck ablassen und zerlegen: Stellen Sie sicher, dass die Pumpe entleert und isoliert ist. Demontieren Sie die Pumpe bei Bedarf, um an die Dichtung zu gelangen. In vielen Kreiselpumpen, das bedeutet, den Kupplungsschutz zu entfernen und die Kupplung zu trennen, dann die Schraube der Pumpe abzuschrauben Dichtungsstopfbuchse oder Stopfbuchsendeckel. Wenn es sich um eine Back-Pull-Out-Konstruktion handelt, können Sie die gesamte rotierende Baugruppe entfernen.
- Gehen Sie vorsichtig mit der alten Dichtung um: Achten Sie auf scharfe Kanten oder gebrochene Komponenten – alte Dichtungen können Risse oder scharfe Unterlegscheiben aufweisen. Achten Sie auf die Ausrichtung der alten Dichtung. Entfernen Sie alle Teile der alten Dichtung, einschließlich aller noch im Gehäuse befindlichen feststehenden Dichtungsringe und aller Antriebsstifte oder Manschetten auf der Welle.
- Welle und Gehäuse prüfen: Untersuchen Sie die Welle oder Wellenhülse, in der sich die Dichtung befindet, auf Riefen, Verschleißringe oder Grate.
- Grate entfernen und reinigen: Grate an Welle und Passfedernut, die den O-Ring der neuen Dichtung beim Einbau beschädigen könnten, vorsichtig abfeilen. Die Wellenoberfläche mit feinem Schmirgelpapier glätten. Alle Oberflächen mit einem geeigneten Lösungsmittel und einem fusselfreien Tuch sauber und trocken wischen.
- Spülanschlüsse vorbereiten: Wenn die Dichtungskammer bündige oder löschen Anschlüsse (Hilfsleitungen) müssen vor der Reinigung abgetrennt oder mit einem Verschluss verschlossen werden, um das Eindringen von Schmutz zu verhindern. Spülen Sie alle Ablagerungen in diesen Leitungen aus. Reinigen und spülen Sie alle Rohrleitungen mit der Dichtung verbunden (bündige Pläne, Quenchleitungen), sodass keine Verunreinigungen in die neue Dichtung gelangen.
Einbau der neuen Patronendichtungsbaugruppe
- Positionieren Sie die Dichtungsbaugruppe: Schieben Sie die Patronendichtung vorsichtig auf die Welle und achten Sie darauf, dass Sie nicht gegen die Dichtflächen. Wenn die Dichtung einen Spaltring oder Antriebsring hat, halten Sie ihn locker montiert, während Sie ihn an seinen Platz bewegen. Schieben Sie die Dichtung, bis die Flanschplatte auf die Dichtungskammer (Stopfbuchse) trifft. Die Patronenhülse und ihr O-Ring gleiten über die Welle – gehen Sie langsam vor, um eine Beschädigung des O-Rings zu vermeiden. Falls die Welle eine Keilnut oder eine scharfe Stufe aufweist, sollten Sie diese vorübergehend mit Klebeband umwickeln, um den O-Ring während dieses Schritts zu schützen. Entfernen Sie anschließend das Klebeband.
- Ausrichten und Einsetzen der Stopfbuchse: Drehen Sie die Patronendichtung vorsichtig, sodass die Löcher der Stopfbuchsenschrauben mit den Gewindebohrungen in der Dichtungskammer der Pumpe übereinstimmen. Richten Sie außerdem alle Spül-/Entlüftungsöffnungen an der Stopfbuchse gemäß Dichtungsplan in die gewünschte Position (z. B. sollte sich der Entlüftungs- oder Spülauslass normalerweise im oberen Totpunkt befinden). Ziehen Sie die Stopfbuchsenschrauben von Hand gleichmäßig über Kreuz handfest an. Achten Sie dabei darauf, dass die Stopfbuchsenplatte bündig und ohne Spalt an der Dichtungskammer anliegt. Wenn die Stopfbuchse über Verdrehsicherungsstifte verfügt oder in eine Aufnahme an der Pumpe passt, achten Sie darauf, dass diese korrekt einrasten.
- Stopfbuchsenschrauben gleichmäßig anziehen: Ziehen Sie die Muttern/Schrauben der Stopfbuchse mit einem Drehmomentschlüssel abwechselnd sternförmig an. Ziehen Sie die Schrauben in kleinen Schritten bis zum angegebenen Drehmoment an (Drehmomentwerte finden Sie im Dichtungs- oder Pumpenhandbuch). Für eine qualitativ hochwertige Installation montieren Sie, falls verfügbar, einen Messuhr auf der Welle und fegen Sie die Dichtungskammerfläche durch Drehen der Welle – der angezeigte Gesamtrundlauf (TIR) sollte innerhalb von etwa 0,005 Zoll liegen, was eine gute Ausrichtung bestätigt.
- Einstellen des Antriebsrings (Stellschrauben): Die meisten Patronendichtungen haben einen Antriebsring (oder einen Satz Stellschrauben), der die rotierende Teil des Siegels an der Welle. Stellen Sie sicher, dass die Stellschrauben über einem sauberen, unbeschädigten Abschnitt der Welle positioniert sind (wenn die alten Stellschrauben eine Rille oder Markierung hinterlassen haben, platzieren Sie die neuen Schrauben möglichst versetzt von dieser Linie). Ziehen Sie die Stellschrauben gleichmäßig und fest an: Wenn beispielsweise mehrere Schrauben vorhanden sind, drehen Sie jede nacheinander einige Viertelumdrehungen, anstatt eine Schraube auf einmal ganz festzuziehen, damit der Kragen gleichmäßig klemmt.
- Einstellclips/-platten entfernen: Die Patronendichtung wird mit Einstellklammern oder Distanzstiften geliefert, die die Dichtungsflächen während der Installation auseinanderhalten und korrekt positionieren. Nachdem die Dichtung festgeklemmt und gesichert ist, entfernen Sie alle Einstellklammern oder -stifte gemäß der Dichtungsanleitung. In der Regel müssen dazu die Klammern von der Stopfbuchse abgeschraubt oder gelöst und herausgeschoben werden. Stellen Sie sicher, dass keine Klammer in der Hülse oder dem Antriebsring stecken bleibt.
- Drehen Sie die Welle, um Folgendes zu prüfen: Nachdem die Clips entfernt wurden, manuell die Pumpenwelle drehen (oder Rotor) mindestens eine volle Umdrehung, um sicherzustellen, dass sich alles frei bewegt. Sie sollten eine gleichmäßige Rotation spüren.
Zusammenbau und letzte Anpassungen
- Zusammenbau der Pumpe: Bauen Sie alle Pumpenteile wieder ein, die für den Zugang entfernt wurden. Je nach Ausführung kann dies das Laufrad, die Wellenhülse, Lagergehäuse oder die Pumpenabdeckung sein.
- Kopplung und Ausrichtung: Bringen Sie die Pumpenkupplung zum Antrieb (Motor), falls dieser abgeklemmt war. Richten Sie die Kupplung sorgfältig gemäß den Herstellerangaben aus (überprüfen Sie den richtigen Abstand und die richtige Winkelausrichtung mit Fühlerlehren oder Messuhr).
- Spülleitungen wieder anschließen: Wenn das Siegel eine Außenspülung, Quench- oder Sperrflüssigkeit, öffnen Sie die Ventile wieder oder schließen Sie die isolierten Rohrleitungen wieder an. Stellen Sie sicher, dass die Kühl- oder Spülsysteme funktionieren (z. B. Kühlwasser fließt, Sperrflüssigkeit für Doppeldichtungen auf den richtigen Druck gebracht wird usw.). Alle Entlüftungsöffnungen sollten entlüftet werden, damit die Dichtungskammer vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist und keine Dampfblasenbildung auftritt.
Kontrollen und Tests nach der Installation
- Statischer Drucktest: Führen Sie nach Möglichkeit eine statische Dichtheitsprüfung vor dem Betrieb der Pumpe. Dies kann durch Unterdrucksetzen der Dichtungskammer oder des Pumpengehäuses (mit Flüssigkeit) auf einen bestimmten Prüfdruck erfolgen.
- Erstinbetriebnahme: Stellen Sie sicher, dass Pumpe und Dichtungskammer vollständig entlüftet und mit Flüssigkeit gefüllt sind (die Dichtungsflächen müssen flüssig geschmiert sein). Starten Sie die Pumpe niemals trocken. Starten Sie die Pumpe unter kontrollierten Bedingungen. Es ist ratsam, die Pumpe mit niedriger Drehzahl laufen zu lassen oder kurz anzustoßen und dann anzuhalten, um die Dichtung zu beobachten. Überprüfen Sie, ob die Dichtung reibungslos läuft (keine ungewöhnlichen Geräusche oder Vibrationen im Dichtungsbereich).
- Auf Lecks überwachen: Achten Sie bei laufender Pumpe genau auf Leckagen an der Dichtungsstopfbuchse. Eine neue Gleitringdichtung sollte praktisch ohne sichtbare Leckagen laufen – höchstens ein leichter Dampf oder gelegentlich ein Tropfen, je nach Konstruktion. Beobachten Sie auch die bündig abdichten Druck/Durchfluss (falls zutreffend) und stellen Sie sicher, dass er im erforderlichen Bereich liegt.
- Temperatur und Vibration beachten: Betasten Sie während des Probelaufs den Bereich um die Dichtungsstopfbuchse (sofern zugänglich und sicher) – er sollte sich nicht schnell erhitzen. Eine leichte Erwärmung kann auftreten, eine Überhitzung deutet jedoch auf ein Problem hin (z. B. Trockenlauf oder übermäßige Reibung). Achten Sie auf Vibrationen. Wenn die Pumpe oder Dichtung starke Vibrationen aufweist, schalten Sie die Pumpe ab und untersuchen Sie die Ursache (dies könnte auf eine Fehlausrichtung oder ein anderes Problem hinweisen).